Grad saß ich im Auto, hatte das Radio an und es war Zeit für die Nachrichten. Schon seit langer Zeit entscheide ich, ob und wann ich sehr bewusst diesen Nachrichten zuhöre. „So nebenbei“ lasse ich sie jedoch nie laufen, wissend, dass mein Unterbewusstsein die Energie der Worte und Themen dennoch aufnimmt.
In diesem Fall habe ich also ausgeschaltet und erhielt den Impuls der Frage doch mal nachzugehen, welchen etymologischen Ursprung das Wort „Nachrichten“ eigentlich hat.
Wieder zuhause habe ich direkt nachgeschaut: „Etwas, nachdem man sich zu richten hat“…. Puh, das hat echt gesessen… sofort hatte ich die mittelalterlichen Ausrufer vor Augen, die die neuen Verordnungen des Lehnsherrn verkündet haben, nach denen sich das gemeine Volk von Stund an zu richten hatte.
Worte haben eine machtvolle Energie und diese Energie berührt uns, manifestiert sich in uns. Ich habe gelesen, dass der Mensch im Durchschnitt 16.000 Worte pro Tag spricht und jedes Einzelne davon hat eine eigene Schwingung und Energie, das ist also wirklich nicht zu unterschätzen.
Da ist es nicht verwunderlich, dass es für uns körperlich spürbar ist, wie die Energie der Unterhaltung schwingt. Bestimmt kennst du Situationen, in denen du einen Raum betrittst in dem grad heftig gestritten wurde und du sofort das Gefühl hast „hier ist dicke Luft“.
Das gesprochene Wort erzeugt ein Resonanzfeld um uns herum. Die Energie der Worte, die wir häufig aussprechen, kommt also quasi wie ein Echo zu uns zurück und so gibt es einen Zusammenhang zwischen Wortwahl, Verhalten und Umstand.
Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob das Wort in der Jetzt-Zeit umgangssprachlich ganz anders genutzt wird, die Energie kommt aus der ursprünglichen Bedeutung.
Wir haben immer die Wort-Wahl und dürfen achtsam damit umgehen. Ich habe hier noch ein paar Beispiele, die deutlich machen, das es sich lohnt, bewusst zu schauen, ob man die Energie der Worte wirklich so in sein Resonanzfeld holen möchte:
„Geisteskrank geil“… positiv gemeint als „unfassbar gut“, hat es jedoch die Energie von „überschäumendem kranken Geist“.
„Krieg ich einen Kaffee“… Das Wort „Krieg“- in Verbindung mit einem Kaffee – hat wirklich gar nichts mit der friedlichen, gemütlichen Energie zu tun, die ich mit einem Kaffee verbinde. Sie führt aber evtl. zu einer hitzigen Diskussion während des Kaffeetrinkens. (… und natürlich lässt sich das Wort „Kaffee“ beliebig austauschen!)
„Ich bin… wahnsinnig glücklich“ … echt jetzt – du bist glücklich weil du wahnsinnig, also psychisch krank, bist oder wahnsinnig weil du glücklich bist?
„Ich geh mich mal fertig machen“ … warum glaubst du, dass du nicht „fertig“ bist? … (umgangssprachlich wird „fertig machen“ oft negativ, im Sinne von zurechtweisen, „klein“ machen… etc. verwendet)
„Meine bessere Hälfte“ …. heißt das ich bin die „schlechtere Hälfte“?
Du siehst, hier liegt viel Potential für Achtsamkeit und es macht Spaß, sich auf die eigene Wortwahl zu fokussieren oder auch dem Gegenüber einmal unter diesem Aspekt besonders aufmerksam zuzuhören.
Wie spreche ich mit mir selbst, wie lasse ich andere zu mir sprechen und wie verwende ich Worte in meiner Kommunikation mit anderen?
Möchte ich die Energie, die in Resonanz zu meiner Wortwahl geht, wirklich in mein Leben ziehen?
Sprache ist etwas sehr Feines, wenn sie achtsam genutzt wird, kann jedoch auch enorm verletzend oder zerstörend sein – in beiden Fällen ist sie auf jeden Fall nachhaltig.
So dürfen zum einen also die bewusste Wortwahl und die Energie, die damit ausgesandt wird, Aspekte für Achtsamkeit sein, zum anderen auch die eigentliche, ursprüngliche Bedeutung des Wortes.
Alles, was wir wieder und wieder – bewusst oder unbewusst- hören oder sehen, hinterlässt Spuren in unserem System, es verändert etwas in uns. Und irgendwann nimmt man es als wahr und gegeben an, folgt dem, richtet sich danach… unbewusst.
Diesen Effekt nutzt das Marketing schon seit vielen Jahren wissend, dass immer wieder gehörte Werbeaussagen irgendwann zum Kauf führen. Sehr schön kann man dies auch auf Social Media beobachten, wo dieser Part von „Influencern“ in allen Bereichen breit bespielt wird.
Doch zurück zu dem Ursprungswort für meine heutigen Gedanken: Nachrichten…. Etwas wonach ich mich zu richten habe…. Was macht das mit dir, wenn du dir mit diesem Bewusstsein über das Wort Nachrichten anhörst?
Während der letzten Jahre habe ich für mich immer wieder festgestellt, dass es mir nicht gut tut den Nachrichten zu folgen. (… auch eine spannende Formulierung! :-)…)
Ich folge ihnen also nicht, sondern höre maximal in großen Abständen mal rein, um dann festzustellen, dass ich nichts wirklich Wichtiges verpasst habe. Die schnelllebigen Ereignisse sind morgen schon nicht mehr relevant und ich nehme sie oft als eine Art „Sensationslust“ und als Ablenkung wahr. Die Politik braucht lang bevor sich maßgebliche Neuerungen oder Änderungen ergeben. Über die wirklich relevanten Dinge bin ich immer informiert ( = von etwas Kenntnis erhalten) – diese Informationen finden ihren Weg zu mir.
Unsere Nachrichten-Sendungen sind durchweg in einer niedrigen Schwingung und Wortwahl zusammengestellt, es werden ja hauptsächlich auch negative Informationen gesendet. Mit den Abendnachrichten nehmen wir diese Energie mit in die Nacht und/oder beginnen den nächsten Morgen erneut mit den ersten Radio-Nachrichten zur vollen Stunde, gleich nach dem Aufstehen.
Ich möchte mich nicht unbewusst nach den Nachrichten (oder Social Media) richten, sondern bewusst für mich wählen was mir guttut und was nicht. Es hilft sehr, sich eine Zeitlang einfach mal zu beobachten und wahrzunehmen, wie geht es mir z.B. mit den Nachrichten, mit Berichterstattungen über Kriege, verarmende Gesellschaft, Umwelt-katastrophen etc., in Unterhaltungen bei Familientreffen, Treffen mit Freunden oder in der Mittagspause bei der Arbeit, in denen all diese Szenarien der Nachrichten hin und her gewälzt werden.
Löst es ein Unwohlsein in mir aus, Angst, vielleicht sogar körperliche Symptome? Dann darf ich für mich sorgen und mich erstmal aus diesem Energiefeld nehmen, um für mich zu klären, welcher Umgang mir damit guttut – ganz unabhängig von der Meinung anderer.
Das ist für mich auch ein Aspekt der Selbstliebe und damit steht die Energie von „Nachrichten“ nur als Platzhalter für viele andere Situationen, in denen wir spüren, dass etwas nicht gut für uns ist, wir aber dennoch nicht für uns sorgen und es verändern.
Wie immer freu ich mich auf deinen Kommentar, gern direkt hier oder per Mail an kontakt@susanne-evers.de.
Wieder einmal bin ich berührt von Deinen Worten. Zum Nachdenken angeregt, erstaunt über die ein oder andere Information. Einiges wusste ich … Nachrichten werde ich jetzt nicht mehr „einfach so nebenbei“ hören und sicher immer wieder auf diesen Wortursprung schauen. Und ins Nachdenken kommen 🙏
Danke für diese Anregung und Veranschaulichung !
Tanja