Do you practice what you preach – lebst Du als Führungskraft in Deinem Unternehmen was Du lehrst?

von | 02.01.2020

Hast Du Dir schon mal die Frage gestellt, wozu die Menschen in Deinem Unternehmen morgens an ihren Arbeitsplatz  kommen?

Rund 80% aller Berufstätigen haben lt. Gallup-Studien der vergangenen Jahre keine Identifikation und kein Zugehörigkeitsgefühl zu ihrem Arbeitgeber und machen „Job nach Vorschrift“, nach Abläufen und Regeln die „von oben“ angeordnet wurden.
Fühlen sich die Menschen in Deinem Unternehmen als Teil des Ganzen gesehen und gefördert oder doch mehr als genutztes Werkzeug zur Erreichung von Planzahlen?
Kennst Du als Führungskraft die Menschen in Deinem Team, mit ihren Stärken und Schwächen oder siehst Du sie lediglich in der Funktion die sie ausüben?

Stell Dir vor, Deine Seele ist Dein innerer CEO, ist Dein Unternehmen dann wirklich der Platz an dem Deine Seele etwas unternehmen mag?

Bist Du als Unternehmer oder Führungskraft authentisch? Lebst Du was Du lehrst, was Du auf die Fahne Deines Unternehmens geschrieben hast? Wenn die Führungsebene ihre Werte nur unklar formuliert, unpersönlich hält oder gar komplett gegenteilig zu diesen agiert, erzeugt das kein Vertrauen. Setzt Du klare Zeichen, wenn jemand die Unternehmenswerte missachtet, egal wer es ist?

Jeder Mensch hat wertvolle Eigenschaften und die grundsätzliche, positive Motivation, zum Erfolg beizutragen. Dazu möchte er sich verbunden und zugehörig fühlen, egal ob in Partnerschaften, Freundschaften, Vereinen und eben auch am Arbeitsplatz. Doch genau dort ist dies eher selten der Fall. Genauer nachgefragt, fehlt meistens das Vertrauen in Chefs und Führungskräfte. Wie soll ein Mitarbeiter Vertrauen in eine Führungskraft aufbauen, der er gefühlt egal ist und die auch ihm total fremd ist.

Es sind die Menschen, die das Unternehmen erfolgreich machen. Aufgabe von Organisation und Führung ist dies bestmöglich zu unterstützen. Dafür sind die Begegnung auf Augenhöhe und die Bereitschaft zuzuhören Grundvoraussetzungen um in einen offenen, vertrauensvollen Kontakt und Austausch gehen zu können. Vertrauen entsteht zwischen Menschen und nicht zwischen Positionen oder Kostenstellen. Empathie heißt nicht, nur nett zueinander zu sein, sondern Motivationen und Hindernisse des Gegenübers ehrlich verstehen zu wollen, um dann gemeinsam Lösungen zu finden.

Was ist der ganz persönliche Zweck Deines Tuns?

Ein norddeutsches Sprichwort sagt „Der Fisch stinkt vom Kopfe her“. Wenn Du nicht ehrlich mit Dir und Deinem WARUM und WOZU bist, spüren das die Menschen in Deinem Unternehmen. Deine Worte werden von ihnen als schwammig und unwahr empfunden. Gibt es keine gemeinsame Vision und keine gemeinsamen Werte mit denen jeder sich identifizieren kann, gibt es kein Vertrauen. Ein Unternehmen ist immer nur so erfolgreich wie seine Führung, eine Sportmannschaft nur so erfolgreich wie ihre Trainer.
Sowohl Trainer als auch Führungskraft gehören jedoch nicht aufs Spielfeld, ihre Aufgabe ist die Potentialentwicklung eines jeden Teammitglieds zur besten Version seiner selbst, sowohl fachlich als auch persönlich.

Eine hervorragende Fachkompetenz bedeutet nicht automatisch eine gute Führungskompetenz. Eine gute Führungskompetenz benötigt aber nicht zwangsläufig eine ausgeprägte Fach- oder Branchenkompetenz.

Zu wirklicher Führungskompetenz gehört neben der vielzitierten Empathie auch die Bereitschaft zur persönlichen Reflektion und Transformation. Autoritäres Machtgehabe und Selbstbeweihräucherung sind da fehl am Platz. Der Helikopterblick ist wichtig – Voraussetzung hierfür ist es, die eigenen Themen zu kennen und zu reflektieren, um nicht mehr aus der Ebene der persönlichen Verstrickung heraus zu agieren. Die Bereitschaft zur persönlichen Entwicklung ist oft mit unbewussten Ängsten und damit einer Abwehrhaltung verbunden, denn schließlich hat man sich ja im Laufe der Jahre in seine Lebensumstände „hineingewickelt“ und sich mit dieser unbewussten Strategie arrangiert.
Es wird über Fachkräftemangel gesprochen, aber der konsequente Schritt den Fokus auf die Menschen und ihre Potentialentfaltung im Unternehmen zu legen, bleibt noch weitestgehend aus – wohl ahnend, dass dies eben ein Prozess ist, der eigene Klarheit voraussetzt weil er sich durch alle Ebenen zieht.

Erst wenn Du damit vorangehst, haben die Menschen in Deinem Unternehmen die Möglichkeit gleiches zu tun, dann wird aus dem ICH ein DU und aus dem DU ein WIR, auf der Basis von gegenseitigem Vertrauen.

Dieser Wechsel zum WIR verändert die Unternehmenskultur. Das zeigt sich in Kommunikation und Betriebsklima, langfristig aber auch anhand rückläufiger Krankentage und Fluktuationsrückgang und wird schlussendlich auch im Unternehmensergebnis sichtbar. Das hat eine Strahlkraft, die im Außen, bei Kunden, Lieferanten und Mitbewerbern spürbar wird. Irgendwas ist anders, besser, angenehmer und authentischer. Das ist es, was den Unterschied für erfolgreiche Unternehmen der Zukunft macht und das ist es, was auch potentielle Bewerber bewegt sich für Dein Unternehmen zu entscheiden.

Wenn Ich mit Unternehmern und Führungskräften ein erstes Gespräch über diese mögliche Veränderung führe, ist am Ende etwas von Berührung, Sehnsucht, Aufbruch und Freude zu spüren denn:

„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Der uns beschützt und der uns hilft zu leben.“
(H. Hesse – Stufen)

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